Am 01.10.16 war die NABU BAG Wolf mit ihrer Fachtagung auf NABU Gut Sunder zu Gast. Peter Schütte, Katharina Weinberg und viele andere haben die Veranstaltung zu einem großen Erfolg werden lassen.
Nach der Begrüßung durch Katharina Weinberg (NABU BAG Wolf) und Dr. Holger Buschmann (NABU Niedersachsen) übernahm Dr. Enno Hempel (Pferdeland Niedersachsen e.V.) die Moderation und führte durch die Veranstaltung.
Im Anschluss eröffnete NABU Wolfs-Experte Markus Bathen mit seinem Vortrag das Programm der diesjährigen Fachtagung der BAG Wolf.
Der Fokus der diesjährigen Tagung lag auf dem Herdenschutz in anderen Ländern. Dazu gehört aber auch ein Blick auf den aktuellen Stand im eigenen Land. Diesen Punkt beleuchtete Markus Bathen in seinem Vortrag genauer.
Markus Bathen leitet seit 10 Jahren das Wolfsprojekt des NABU Bundesverbandes. Sein Dienstort ist in der Lausitz, wo seit über 15 Jahren Menschen, Nutztiere und Wölfen in einer Landschaft leben. Er hat unmittelbar die Rückkehr der Wölfe erlebt und seine ersten Wolfsfährte im Jahr 2002 in der Muskauer Heide vermessen. Während seiner Tätigkeit hat er die Entstehung aller Wolfsmanagementpläne in Deutschland begleitet. Aktuell sitzt er im Projektbeirat des Dokumentations- und Beratungszentrums des Bundes zum Wolf.
Im Bereich Herdenschutz werden immer wieder Fragen zum Thema Versicherung bei Schäden durch Wölfe angesprochen. Um auch zu diesem wichtigen Punkt ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen war Albert Ziegler von der R+V Versicherung gekommen, um Herdenschutzmaßnahmen und Wolfspräsenz aus Sicht der Versicherungswirtschaft dem Publikum näher zu bringen.
Albrecht Ziegler ist Diplomagraringenieur und seit 34 Jahren im Agrarbereich der R+V Versicherung tätig. Er ist dort als Prokurist zuständig für die Entwicklung von Deckungskonzepten für landwirtschaftliche Betriebe, d.h. für Sachversicherung, Haftpflicht, Rechtschutz, technische Versicherungen und auch Tierversicherungen. Im Rahmen der Versicherungsbereiche Haftpflicht, Sachversicherung und Tierversicherung befasst er sich unter anderem mit Haftungsfragen und anderen versicherungsrechtlichen Fragen im Kontext mit dem Thema Wolf, aber auch anderer großer Beutegreifer.
Nach einem Mittag plus einem Mehr an Informationen durch einen Stand des niedrsächsischen Wolfsbüros, Praktischen Tips zum Zaunbau und einer Posterausstellung setze Dr. Josip Kusak (Universität Zagreb) mit einem Vortrag zum Herdenschutz, -management in Kroatien fort. er legte dabei Den Fokus auf aktuelles Geschehen, Probleme und Lösungen, Umgang mit Wolf in verschiedenen Territorien sowie Umgang mit Herdenschutzmaßnahmen und Förderungen in Kroatien. Die Übersetzung wurde von Claudia Grünewald übernommen.
Dr. Josip Kusack ist Doktor der Veterenär Medizin und seit 2010 Professor im Marie Curie Host Fellowships for the Transfer of Knowledge in in Biodiversity Research and Conservation. Neben seinen großartigen Kenntnissen über große Beutegreifer, wie Bär und Wolf sowie deren Erforschung, arbeit Dr. Kusak in vielen wichtigen internationalen Gremien zu großen Beutegreifern mit.
So ist er Mitglied in folgenden Gremien und Arbeitsgruppen:
Den Abschluss der Vortragenden bildete Riccarda Lüthi von Agridea aus der Schweiz. Sie berichtete über Erfahrungen und Entwicklungen im Schweitzer Herdenschutz. Dabei stellte sie sowohl aktuelle Entwicklungen der Rahmenbedingungen in der Schweiz bildreich dar als auch landwirtschaftliche Entwicklungen, die Organisation des Schweitzer Herdenschutzes und sie gab einen Überblick über subventionierte und nicht subventionierte Maßnahmen.
Riccarda Lüthi ist diplomierte Biologin mit Studienschwerpunkten in Basel und Bern. Im Anschluss an ihr Studium arbeite sie einige Jahre als Feldbiologin in Tajikstan. Seit 2004 arbeitet sie als Herdenschutzexpertin bei der Agridea. 2010 übernahm sie dann bei Agridea als wissenschaftliche Mitarbeiterin die nationale Koordination. Dabei obliegt ihr die Projektleitung bei folgenden Teilprojekten:
Den Abschluss der gelungenen Veranstaltung stellte eine Podiums-
diskussion dar. Die Vortragenden der Veranstaltung zusammen mit Jens Matzen (Koordinator Wolfsbetreuer Schleswig-Holstein) und Dr. Jana Sprenger (niedersächsisches Wolfsbüro) standen nach kurzen eigenen Statements zum Thema Herdenschutz den Fragen des Publikums zur Verfügung. Die Moderation übernahm wieder Dr. Hempel.